\section*{Liebe Leser,}% {\parskip3pt \parpic[r]{\includegraphics{ulli}} Forth konnte seine Stärken schon immer in rauen Umfeldern zeigen --- dort, wo die Ressourcen stark eingeschränkt sind, wo wenig Speicher zur Verfügung steht oder die Prozessoren langsam arbeiten, etwa weil höchstes Energiesparen gefordert ist. Forth erreicht das durch seinen extrem kleinen aber bereits schon funktionalen Kern, seine geniale Einfachheit und indem es sich vollkommen für die jeweilige Aufgabe spezialisiert und dabei gegebenenfalls allen unnötigen Ballast über Bord wirft. Das hat auch Nachteile. Ein geflügeltes Wort sagt \emph{Wenn Du ein Forth gesehen hast, hast Du ein Forth gesehen}. Zwei verschiedene Forth--Systeme unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen möglicherweise nur in ganz subtilen Kleinigkeiten, die aber letztlich verhindern, dass Programme des einen Systems sich ohne Weiteres im anderen System verwenden lassen. Im vorliegenden AVR--Sonderheft legen wir unser besonderes Augenmerk auf die AVR--Mikrocontroller der Firma Atmel [1], die in jüngster Zeit größte Beliebtheit erreicht haben. Der interessierte Einsteiger kann für unter 50 Euro AVR--Experimentier--Hardware (wie etwa das auf der Titelseite abgebildete AVR--Butterfly--Board) erstehen, die sich auch schon für einfache Anwendungen eignet. Atmel stellt seine Windows--basierte Entwicklungssoftware kostenfrei zur Verfügung. Zahlreiche (teils Open--Source--)Projekte arbeiten zum einen an günstigen Programmiergeräten als auch an Entwicklungssoftware, die unter Windows, Linux oder Mac OS X eingesetzt werden kann. Aber auch auf den AVR--Prozessoren tut sich eine Menge. Besonders erwähnenswert ist sicher die Realisierung eines \emph{USB--Controller für AVR--Micros} {[2]} rein in Software, die Minimalsysteme mit direkter Anschlussfähigkeit an moderne PCs ermöglicht. AVR--Prozessoren sind einfach zu programmieren. In Assembler, in C oder eben in Forth. Je nach Anforderungen kommen dabei unterschiedliche Ansätze zum Zug: Byte-Forth von Willem Ouwerkerk verwendet nur 8Bit große Stack--Zellen und ist als Cross--Compiler konzipiert. amForth von Matthias Trute ist ein klassisches, interaktives 16Bit--Forth--System, das im Zielsystem definierte Worte on--the--fly in den AVR--Flash--Speicher programmiert. Welche Fragen sich ein Forth--Programmierer stellen muss, wenn er ein Forth--System für einen Mikrocontroller realisieren will, erläutert Ron Minke in seinem Artikel \emph{Forth von der Pike auf}. Dieser Artikel ist ursprünglich als Serie im niederländischen Forth--Magazin Vijgeblaadje und dann auch in Deutsch, von Fred Behringer übersetzt, in der Vierten Dimension erschienen. Unsere Leser haben ihn dort in den Umfragen als besonders beliebten Artikel ausgewählt. Und nun --- viel Spaß beim Lesen des AVR--Sonderhefts. Möge es unsere Diskussionen um den Einsatz und die Realisierung von Forth beflügeln. %Ich hoffe dieses Sonderheft beflügelt unsere Diskussionen um den Einsatz und die Realisierung %von Forth. Kommunikation spielt dabei sicher eine bedeutende Rolle. AVR--Prozessoren mit %integriertem CAN--Bus--Controller erlauben den Einsatz von Feldbussen; erschwingliche Funk--%Module eröffnen ganz neue Einsatzbereiche. \medskip \hfill\emph{Ulrich Hoffmann}} \vspace{0pt plus 1filll} {[1]} {\url{http://www.atmel.com}}\\ {[2]} {\url{http://www.obdev.at/products/avrusb/index.html}}\\