% Lebenszeichen aus der FIG SV % Content-encoding: UTF-8 %\documentclass[ngerman]{article} %\usepackage[T1]{fontenc} %\usepackage[latin1]{inputenc} %\setcounter{secnumdepth}{0} %\setcounter{tocdepth}{0} %\begin{document} %\title{Lebenszeichen} %\author{\emph{Berichte aus der FIG Silicon Valley:} Henry Vinerts} %\maketitle %\begin{multicols}{2} %\parskip = 0.33\baselineskip \advance\parskip by 0pt plus 2pt % An Fred 3/12/06 Lieber Fred, ich weiss nicht, ob es Samuel Johnson oder Karl Marx war, der den Ausspruch {\em Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert} geprägt hat, aber ich hatte gute Vorsätze, rechtzeitig zu schreiben, um Dr. Beierlein in der Zeit für die Übersetzung zu erreichen, in der er nicht zu beschäftigt war. Das war vor nahezu vier Wochen. Meine Bequemlichkeit tut mir Leid. Vielleicht kann ich aushelfen, indem ich versuche, mein Motto selbst ins Deutsche zu übersetzen. Wie klingt das für Dich? {\em Saumseligkeit ist die Kunst, den Schritt mit gestern zu halten}\footnote{{\em Saumseligkeit ist die Kunst, mit gestern Schritt zu halten} sounds better in German. Th.\ Beierlein}. Nach Aussagen von Don Marquis (1876--1937), einem amerikanischen Humoristen und Zeitungsschreiber, wurde Archys ursprüngliche Maxime {\em Saumseligkeit ist die Kunst, mit gestern Schritt zu halten} auf Dons Schreibmaschine von einer Kakerlake namens Archy geschrieben, die in ihrem Vorleben ein {\em Poet der freien Verse} war. Archy hat das nachts geschrieben, indem sie auf den Tasten der Schreibmaschine, immer eine nach der anderen, herumsprang --- natürlich ohne Großbuchstaben oder Satzzeichen. Archys Freund, Mehitabel, hat Marquis' Geschichten weitere Farbe hinzugefügt. Heute bringen mich diese Charaktere --- wie ein Straßenkater in seinem neunten Leben, eventuell eine Wiederauferstehung von Cleopatra --- zurück zu einem Kommentar von unserem John Carpenter, den er vor langer Zeit auf dem SVFIG--Treffen am 19.\ August 1998 machte (Ja, ich habe meine alten Notizen immer noch!). John sagte, falls C--Programmierer wie Hunde wären, dann sind Forth--Programmierer die {\em verwilderten Straßenkatzen}. Wenn ich John das nächste Mal treffe, werde ich ihn fragen, ob er sich an diese Bemerkung erinnert und was ihn zu diesem Ausspruch bewogen hat. Soviel zu meiner Einleitung. Nun, da ich meine Tastatur aufgewärmt habe, lasst mich schauen, was für Notizen ich auf dem letzten SVFIG--Treffen gemacht habe. Bevor ich beginne und einiges von dem wiederhole, was Dave Jaffe inzwischen auf unserer Webseite veröffentlicht hat, möchte ich dich auf folgende URLs aufmerksam machen: \url{http://www.forth.org/svfig/kk/01-2006.html} und \url{http://www.forth.org/svfig/kk/02-2006.html} enthalten die Notizen für das Januar-- und Februar--Treffen. Das Treffen am 28. Januar begann mit einer Gruppe von ungefähr einem Dutzend Leuten und erweiterte sich auf 15 um die Mittagszeit. Dr.\ Ting war gleich früh da, um stolz sein Weihnachtsgeschenk zu zeigen, das er sich selbst gemacht hatte: das LEGO Mindstorms Roboter Kit, Version 2.0. Hätte ich gewusst, dass er eins haben wollte, hätte ich ihm meines überlassen. Dies liegt seit ca.\ 6 Jahren in meinem Schrank und wird dort wohl bleiben. Der RCX--Robot ruht in Frieden und wartet auf ein neues Lebenselixir von Ralph Hempel oder irgendeinem anderen. Vielleicht ist dies dann Ting selbst, obwohl es so aussieht, als ob das neue Mindstorms--NXT--Robot--Kit, welches LEGO für die Markteinführung im nächsten August vorbereitet, den alten 8--Bit--Hitachi--betriebenen Baustein für immer im Roboter--Friedhof ruhen lassen wird. Offensichtlich war sich Ting nicht des neuen NXT bewusst, als er sein Weihnachtsgeschenk kaufte. Als er Ralph anrief, um mehr über das pbForth zu erfahren, war Ralph so überrascht, dass er als Antwort nur fragen konnte, ob es wirklich der Ting am anderen Ende der Leitung war. Nun bin ich gespannt, ob Ting einen Weg findet, diesen alten Roboter mit seinem eForth laufen zu lassen, auch wenn es eventuell bedeutet, dass er einige Organverpflanzungen am LEGO--Stein vornehmen muss. Dave Jaffe setzte seine Serie von {\em Mehr über neue Produkte --- Präsentation in PDF mit Weblinks} fort und beschrieb kürzlich eingeführte Dinge, die mit Forth in eingebetteten Systemen benutzt werden können. Unter den improvisierten Hinweisen und Vorschlägen aus dem Puplikum zu damit zusammenhängenden Weblinks, verlängerte sich sein Informations--Austausch zum Teil über die Mittagspause hinaus. Ich kann feststellen, dass ein immer größerer Teil der SVFIG--Mitglieder zu den Treffen mit ihren eigenen {\em Masseninformations--Waffen (weapons of mass information)} kommt, hauptsächlich Laptops, die sie an die Internetzugänge unseres Gastgebers, Cogswell College, anschließen können. Vor vier Jahren (genau am 21. Dezember 2001) schrieb ich in meinem Bericht an die VD, dass ich mich in der Bibliothek des College wie der einzige Passagier in einem Flugzeug mit 10 Piloten und Navigatoren fühlte, welches im Internet herumkreiste. Das war das erste Mal, dass wir von unseren SVFIG--Treffen aus direkt auf das Internet zugreifen konnten. Hätten wir heute überhaupt noch Treffen, wenn ein solcher Zugang nicht möglich wäre? Oder wie sähe es aus, wenn uns das College seine Beamer nicht zur Verfügung stellen würde? Der Höhepunkt des Januar--Treffens war für mich die Präsentation von Dirk De Mol, einem eingeladenen Sprecher von National Instruments. Dirk ist nicht nur ein interessanter Redner --- darüber hinaus ist er ein erfahrener Astronom und LabVIEW--Programmierer. Sein Vortrag erklärte die Eigenheiten und Vorteile von LabVIEW als Steuersprache für das vorgesehene South African Large Telescope (SALT). LabVIEW, welches von ASYST abstammt, gibt es nun schon eine ganze Weile. Es ist eine datenfluss--orientierte Sprache, in der man mit Diagrammen direkt in Maschinensprache programmieren kann. Sie benutzt keine sequentiellen Textanweisungen (John Carpenter nannte es in diesem Zusammenhang {\em Bilder--FORTH}\/). Vielleicht war es Zufall, dass parallel zu Tings Bemühungen um die Mittagszeit, seine Vorführungen des zögerlichen LEGO--RCX--Roboters zu beenden, Dirk mit eintraf und uns eifrig darüber informierte, dass das neue verbesserte LEGO Mindstorms Kit 95 Dollar kosten wird. Weiterhin informierte er uns, dass sein 16--Bit--Prozessor eine Bluetooth--Verbindung haben wird, mittels NXT gesteuert wird und dass NXT unter LabVIEW läuft. Die Fülle der Informationen über SALT und andere vergleichbare Teleskope, die uns Dirk präsentierte, war äußerst interessant, aber zuviel für mich, um sie jetzt hier zusammenzufassen. Ich musste den Raum während des letzten und nicht weniger interessanten Vortrages verlassen. Er wurde von Jay McKnight gehalten, unserem eigenen Langzeit--Forther, Eigner des Magnetic Reference Laboratory. Damals im Jahre 1973 wurde Jay als Experte von Richter Sirica engagiert, um zweifelsfrei festzustellen, dass 18$\frac{1}{2}$ Minuten der berühmten Nixon/Watergate--Bänder gelöscht waren. Ich vermute, dass mehr als die Hälfte unserer Gruppe sich daran erinnert, auch wenn Forth nicht mit der Amtsenthebung unseres Präsidenten zu tun hatte. Nebenbei, weiß jemand, wann Forth das erste Mal Schlagzeilen auf globalem Niveau machte? War es die in Forth programmierte Argo, als sie die Titanic 1985 gefunden hatte? Ich sehe, dass Dave im Web ungefähr zwei Seiten mit Notizen vom SVFIG--Treffen am 25. Februar veröffentlicht hat. Da ist meinerseits nicht mehr allzuviel hinzuzufügen. Um 10 Uhr waren wir nur zu 8 und nicht mehr als 4 bis 5 kamen im Laufe des Tages noch hinzu. Es war genug Kaffee, Brötchen und Backwaren für alle vorhanden. Ich glaube, nur Dr.\ Tings große Teekanne war am Ende des Tages leer. Ting füllte den Morgen mit Berichten über seine laufenden Projekte und tauschte technische Tips und Details mit denjenigen aus, die ihn verstanden und in der Lage waren, zur Diskussion beizutragen. Ich erfuhr, dass kein Chinese von außerhalb nach Hong Kong darf, dass die Grenze schwer bewacht wird und dass das Welthauptquartier für Hacker von Mobiltelefonen in einer Stadt nördlich von Hong Kong liegt; jedoch kann ich den Namen der Stadt nicht aussprechen. Dave Jaffe präsentierte {\em Teil 3} seiner Sammlung interessanter Dinge aus dem Web. Kevin Appert fügte danach eine lange Liste eigener Links hinzu, die --- natürlich --- sofort begutachtet wurden, soweit ausreichendes Interesse der Zuhörer vorlag. Einige weitere brachten Dinge von persönlichem oder allgemeinem Interesse zur Sprache und das Treffen bekam einen zumeist unstruktierten, informellen Ablauf. Teilweise wurde an zwei oder drei Laptops gleichzeitig gearbeitet und gegooglete Dinge aus dem Web zum Vorschein gebracht. John Peters hatte die Möglichkeit, uns sein {\em Hauptgericht} in Forth--Programmierung zu zeigen. Es geht um elektronische Kostenvoranschläge, die er nun online direkt von einer Baustelle aus mittels VNC bearbeiten kann. Der Tag endete damit, dass wir ein Album signierten, welches Dave zum Andenken an Henrik Thurfjell vorbereitet hatte. \hspace*{\fill} Henry. \medskip \emph{Übersetzer: Thomas Beierlein} %\end{multicols} %\end{document}