\documentclass[twocolumn,ngerman]{article} \usepackage{pslatex} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[utf8]{inputenc} \usepackage{a4wide} \setlength\parskip{\medskipamount} \setlength\parindent{0pt} \usepackage{floatflt} \usepackage{graphicx} \usepackage{multicol} \makeatletter \usepackage{babel} \makeatother \begin{document} \title{Ein neuer Direktor stellt sich vor} \author{Ewald Rieger} \maketitle \begin{multicols}{2} \parpic[l]{\includegraphics[width=0.48\columnwidth]{ewald}} Am 14. Mai 2006 wurde ich als Nachfolger von Prof. Dr. Fred Behringer zusammen mit den beiden amtierenden Direktoren Bernd Paysan und Dr. Ulrich Hoffmann einstimmig in das neue Direktorium gew"ahlt. Zuerst m"ochte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Fred richten. "Uber viele Jahre hat er sich engagiert f"ur die Belange unseres Vereines eingesetzt. Ganz besonders m"ochte ich auf seine zahlreichen Kontakte zu den weltweiten Forth--Gruppierungen hinweisen. Ich w"unsche ihm weiter viel Gesundheit und hoffe, dass er uns weiter tatkr"aftig zur Seite steht. Ich m"ochte nun die Gelegenheit n"utzen, mich ein wenig vorzustellen. Denn die wenigsten unserer Mitglieder hatten Gelegenheit, mich auf den vielen Forth--Tagungen kennen zu lernen, an denen ich regelm"a"sig seit meinem Eintritt in die Forth--Gesellschaft im Jahre 1985 teilnahm. Nach meiner Geburt am 20.03.1954 verbrachte ich meine fr"uhe Jugend in der l"andlichen Umgebung eines kleinen 500--Seelen--Dorfes in der N"ahe von Vaihingen an der Enz. Nach meinem Schulabschluss erlernte ich in einer kleinen Papierfabrik den Beruf des Chemielaboranten. Besonders interessierte mich aber die organische Chemie, weshalb ich nach meinem Wehrdienst zu Boehringer Mannheim (heute Roche Diagnostics GmbH) wechselte, um dort neue Pharmawirkstoffe zu synthetisieren. Mit diesem Wechsel nach Mannheim ging aber auch ein alter Wunsch in Erf"ullung, sich wie ein Vogel in die L"ufte zu erheben, indem ich 1975 in den Badisch--Pf"alzischen--Luftsportverein in Mannheim eintrat, um Segelflieger zu werden. Bald besch"aftigte ich mich mit der Technik, die man zum Fliegen braucht, wartete Fluginstrumente und bildete mich zum Werkstattleiter weiter. Aber wer seine Sache gut und richtig macht, landet in einem Verein fr"uher oder sp"ater im Vorstand, wo ich von 1984 bis 1987 zum Technischen Leiter gew"ahlt wurde. In meiner damaligen Amtszeit modernisierten wir unter anderem die Heizung des Vereinsheims und den zugeh"origen Werkstattr"aumen. Auch damals waren Energiekosten schon ein wichtiges Thema, so entstand der Plan, die Heizung durch einen Mikrocontroller Kosten sparend zu steuern. Mit meinen anf"anglichen Erfahrungen von Fig--Forth auf dem AIM--65 ging es nun ans Werk, Forth auf einen 6502--EMUF zu portieren, der die Heizung steuern sollte. Ich erinnere mich noch genau, dass ich damals ein Fig--Forth--Listing bei der Firma Forth--Systeme--Flesch bestellte und der Lieferung ein Mitgliedsantrag der Forth--eV beilag. Im November 1985 war ich dann auf meiner ersten Forth--Tagung in Bad--Bergzabern mit dabei. Viele neue Anregungen --- Multitasker, Metacompiler, Volksforth usw. --- nahm ich mit nach Hause, sie beschleunigten mein Projekt enorm. Bis 1997 regelte der 6502--EMUF unsere Heizung, ein Hardwareschaden f"uhrte sein Ende herbei. Aber auch heute steuert ein EPAC--68k die Heizung unter Bigforth. Das gesammelte Wissen um Forth --- eine Fachsprache zu entwickeln und sie als Scriptsprache f"ur Steuerungssequenzen in nebenl"aufigen Prozessen einzusetzen --- f"uhrte mich ab 1987 beruflich zur Entwicklung von pr"aparativen Chromatographieanlagen, um mit deren Hilfe Substanzgemische aus der organischen Synthese im Ma"sstab von bis zu mehreren hundert Gramm in seine Bestandteile aufzutrennen. Mit dem Aufkommen einer neuartigen Synthese--Strategie der "`Kombinatorischen Chemie"' entstand der Wunsch, die Synthese von potentiellen Pharmawirkstoffen zu automatisieren. In einem neuen Projekt entwickelten wir ab 1995 ein eigenes, in Forth programmiertes Robotersystem zur automatischen Synthese. Teilnehmer der Forth--Tagung 1997 in Ludwigshafen konnten damals in die Anf"ange dieses Projekts Einblick nehmen. Durch den Verkauf unseres Unternehmens an eine gro"se Aktiengesellschaft mit einer damit verbundenen Strukturbereinigung endete das Projekt im Jahre 2001. Seit meinem Abteilungswechsel wirke ich bis heute an der Entwicklung von Glucosetestsystemen mit. Auch wenn ich heute eher selten beruflich in Forth programmiere, ist mir meine Faszination an Forth erhalten geblieben. Die einfache und unkomplizierte Interaktion mit dem System verleitet mich immer wieder zu neuen Basteleien. Dabei ist die lokale Forth--Gruppe Rhein--Neckar seit ihrer Gr"undung nach der Forth--Tagung 1986 stets ein gut funktionierendes Team. Besonders unter Mitwirkung von Friedel Amend entstanden dort der "`Pflock--Solit"ar spielende Triceps"' und im letzten Jahr das "`Kugel--Balance--Spiel."' Beide Projekte machten uns viel Freude. Faszinierte Besucher bestaunten unsere Modelle an den Forth--Jahres--Tagungen und ganz besonders bei den Linuxtagen in Karlsruhe und Wiesbaden. Der Lohn: ein erster Kontakt zum Publikum um "uber Forth ins Gespr"ach zukommen. Gerade in Wiesbaden zeigte sich, wie leicht die "Uberleitung dann zum R8C--Projekt gelang. Als Direktor liegt mir neben den allgemeinen T"atigkeiten deshalb besonders am Herzen, unsere Mitglieder zu ermutigen, anderen Forth n"aher zubringen. Werben an der richtigen Stelle ist wirksam und heute unverzichtbar. Wir k"onnen und wollen sicherlich damit nicht die derzeitige Konstellation unter den Computersprachen ver"andern, aber wenigstens versuchen, Forth als Bereicherung zu erhalten. Nur wenn es uns gelingt neue aktive Mitglieder zu werben, sind wir auch in Zukunft in der Lage unser Forth--Magazin "`Vierte Dimension"' ausreichend mit lesenswerten Artikeln regelm"a"sig zu f"ullen. Ich m"ochte an dieser Stelle ausdr"ucklich betonen, dass ich unsere gut gepflegte Web--Pr"asenz f"ur sehr wichtig halte, sie aber keinen Ersatz f"ur die gedruckte Zeitschrift darstellt. Uns geht es besonders um den Austausch von Wissen, aber wo soll es denn nun herkommen, wenn nicht von uns selbst. Oft schlummern gute Ideen in den K"opfen, meistens fehlt aber dann der Mut, sie zu "au"sern, in der Annahme sie seien geringwertig oder in den Augen anderer gar falsch. Deshalb Hemmungen bei Seite legen und ein wenig "uber eure Projekte und Erfahrungen mit Forth berichten oder aber mit seinen Ideen einfach mitgestalten! Ein Verein kann auf Dauer nicht nur von immer der gleichen Hand voll Aktiven getragen werden. Wir brauchen deshalb immer wieder neue engagierte Mitglieder, um uns zu st"arken oder Ausgebrannte zu ersetzen. Aus meinen langj"ahrigen Erfahrungen als Segelflug--Werkstattleiter und Technischer Leiter wei"s ich, dass nur gezieltes Ansprechen und Einfordern weiter hilft. In einem beharrlichen Prozess m"ussen wir st"andig Mitglieder mit der richtigen Selbsteinsch"atzung und etwas Verantwortung finden, um unsere Aufgaben zu meistern. Ich w"unsche uns allen ein erfolgreiches Zusammenwirken und Spa"s, gemeinsame Ziele zu erreichen. Euer Direktor Ewald Rieger \end{multicols} \end{document}