Software-Patente

Sonntag, 26. Juni 2005 @ 15:14 CEST

Beitrag von: bernd

Das EU-Parlament berät am 6.7.2005 über Softwarepatente, und wird wohl an diesem Tag auch abstimmen. Die Abgeordneten haben sich noch nicht eindeutig festgelegt. Wir sollten also an die Abgeordneten Briefe schreiben (auf totem Baum, denn nur das zählt). Der Entwurf sieht aus wie folgt (bitte diskutieren!):

Sehr geehrte(r) Herr/Frau [Dr.] xxx,
Wir, die Forth-Gesellschaft e.V. sind ein gemeinnütziger Verein, der etwa 120 Mitglieder vertritt, die in sehr unterschiedlichen Positionen Software entwickeln (vom öffentlichen Dienst, in Großunternehmen oder KMUs, selbstständig oder im Rahmen von freien Software-Projekten). Wir haben uns auf unserer letzten Mitgliederversammlung einstimmig gegen Softwarepatente ausgesprochen, und möchten Sie bitten, in der entscheidenden Abstimmung die Position der ffii (swpat.ffii.org) anzunehmen. Dehalb: Stimmen Sie für den Rocard-Kompromiss. Nur durch die Annahme dieser Änderungsanträge lassen sich Software-Patente wirklich ausschließen. Die Ratsrichtlinie enthält einige Formulierungen, die auch in Zukunft dazu genutzt werden könnten, Software als solche zu patentieren.

Unsere Position begründet sich wie folgt:

Zeigen Sie, dass Sie unabhängig für das Wohl des EU-Bürgers entscheiden können, ebenso wie Ihre Vorgänger 2003. Zeigen Sie, dass Sie dubiose Praktiken, wie den Ratsbeschluß, der zu dem angeblich "gemeinsamen" Standpunkt geführt hat, nicht billigen. Distanzieren Sie sich von Abgeordneten wie Klaus-Heiner Lehne, der eindeutige Interessenskonflikte hat. Und überlegen Sie auch, ob dieser Bereich wirklich gegen die Mehrheit der Mitgliederparlamente (insbesondere gegen den praktisch einstimmigen Beschluss des Deutschen Bundestags) "harmonisiert" werden muss. Enthalten Sie sich nicht Ihrer Stimme, denn jede Enthaltung ist eine Stimme für den "gemeinsamen Standpunkt" des Ministerrats.

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Forth-Gesellschaft e.V.
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